Samstag, 10. August 2013

Von Freud und Leid...

Wenn ich  an früher denke, muss ich oft schmunzeln.

Es gab schon Situationen, die mich heute den Kopf über mich selbst schütteln lassen. Zum Beispiel wollte ich ein Barbie-Traumschiff bei meiner Mama mit 2 Mark wöchentlichem Taschengeld abzahlen. Das hätte bedeutet, mehr als ein Jahr keinen Pfennig zu bekommen. Mein Bruder wollte in den Kredit nicht als Gläubiger einzahlen... Ihm wollte ich nur alle zwei Wochen Geld geben. ;) 
Heute kenn ich mich mit so etwas ein bisschen besser aus.

Ein anderes Mal habe ich Radiomoderatorin gespielt und lauter Quatsch auf eine Kassette aufgenommen. Hier war mein großer Bruder mit Feuereifer dabei, denn er wollte um jeden Preis diesen peinlichen Beweis meiner kindlichen Ausbrüche unseren Eltern vorspielen. 
Mit irgendwas hat er mich dann auch erpresst, sodass mir das Rotwerden hinter der verschlossenen Küchentür, während drinnen mein Ein-Frau-Radio-Spot lief, nicht erspart blieb. 
Meine Güte, wie schnell man sich so ein Gefühl wieder vergegenwärtigen kann. ;D

Aber es war eine schöne Zeit mit lieben Menschen. Damals schien alles viel langsamer voranzugehen. Unzählige Male von der Schule nach Hause gekommen, sich darüber geärgert, dass nur das blöde ZDF-Mittagsmagazin läuft (dessen Moderatorin heute noch dieselbe ist), 
um 14 Uhr den "Pumuckl" oder die "Biene Maja" geschaut, 
dann die Hausaufgaben gemacht und wenn die liebste Mama endlich auch da war, 
in der Küche herumgelungert.
Manchmal mussten wir dann noch einkaufen gehen oder zum Zahnarzt oder wir waren zum Kaffeekränzchen eingeladen. Während die liebste Mama mit ihrer Freundin (von mir liebevoll Tante Gitte genannt) plauschte, hab ich entweder gemalt, gespielt oder einfach mit erzählt. 
Später habe ich nur noch mit erzählt und die Freundin der Mama war auch meine geworden...

Wenn ich an früher denke, bleibt mir manchmal die Luft weg...

Sie ist nicht mehr da. Ich war schon ein bisschen erwachsen, als sie schwer krank wurde und der Lungenkrebs irgendwann den Kampf gewann. Und es gibt so viele Momente, in denen ich auch heute noch einen Schlag in die Magengrube verspüre und sofort die Luft anhalte, weil ich sie so vermisse und ich weiß, dass ich nicht die einzige bin.

Es ist gut, sich an so liebe Menschen zu erinnern. 
Denn so bleiben sie in Deiner Nähe. Tante Gitte ist ja nur eine von denen, die mir fehlen. 
Aber es ist gerade so ein Thema für mich, 
weil wir ihren letzten Urlaub zusammen an der Ostsee verbracht hatten. 
Und von der Ostsee sind der liebste Ehemann, der kleine Mensch und ich ja gerade zurück. 

Wenn ich so traurig werde, denke ich immer an die schönen Momente und eben auch an Schmunzelaugenblicke.
Und was ebenso hilft, ist sich etwas schönes zu schaffen. 
Ich bin so unendlich froh, die Näherei für mich entdeckt zu haben. 
So kann ich Herzenswärme und Harmonie für mich und andere sichtbar machen. 
Und ich freu mich so sehr, wenn sich andere freuen über etwas, 
das ich mit meinen Händen gezaubert habe...

Und weil das ja mein Nähblog ist, hier noch mein neuer Seelentröster, 
ein Damenhoodie nach diesem Ebook 
und aus Folklorestoffen von Lillestoff und Janea, gekauft bei "Kleine Stoffträume".


Also gebt euren Lieben einen Gute-Nacht-Kuss und sagt ihnen, wie viel sie euch bedeuten. Ich kuschel mich jetzt an den liebsten Ehemann.

Bis bald
Eure Dani



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